Endlich Sommerferien.

Irgendwie sind diese Wochen besonders. Meine Kinder sind zwar schon alle erwachsen, ausgezogen und daher bin ich unabhängig von Schulferien, aber die Zeit bleibt besonders. In meiner Stadt kann man die Atmosphäre sofort spüren. Den letzten Schultag erkenne ich daran, dass die Innenstadt voller freudiger Lebendigkeit ist, mit erleichterten Kindern und gefüllten Eiscafés. Eine Tradition, die auch wir hatten. Am letzten Schultag wurde gefeiert: ein anstrengendes Schuljahr war geschafft und egal wie die Noten auch waren, dafür gab es ein Eis zur Belohnung. Anschließend sind wir in die Bücherei gegangen und jedes Kind durfte sich seine Ferienlektüre aussuchen und abends ging es dann als ganze Familie (mit Ex-Mann) zum Chinesen.

Überhaupt spürt man überall Urlaubsvorbereitungen und ja, auch wenn das oft stressig ist, da gibt es diese Vorfreude-Stimmung. Und wenn man alle Sinne anschmeißt, dann kann man den Duft von Freibad und Sonnencreme riechen. Ich wohne direkt gegenüber von einer Pommesbude und dieser Duftcocktail, der manchmal am frühen Abend zu mir rüberweht, erinnert mich an viele schöne Campingurlaube.

Für die, die nicht in Urlaub fahren und arbeiten müssen, gibt es hier ein paar entspannte Tipps und Inspirationen für das Sommerfeeling.

Das Gefühl von Sommer und Urlaub

In diesem Sommer kann ich nicht lange wegfahren. Ich bereite Seminare vor, versorge meinen Vater (Pflegegrad 3), schreibe Manuskripte, begleite die Renovierung für eine altersgerechte Wohnung, besuche viele Weiterbildungen und vertrete erkrankte Kollegen. Da habe ich manchmal das Gefühl, den Sommer zu verpassen.

Dabei gibt es einen Grund für die allgemeine Sommerpause. Erholung! Alles wird ein wenig auf Leichtigkeit umgestellt. Urlaub ist in der heutigen Zeit extrem wichtig und sollte bewusst genutzt werden, um den ganzen Stress abzubauen. Und davon hat in einer Gesellschaft, die auf Leistung und Erfolg getrimmt ist, jeder satt und genug. Gut, Corona hat auch dafür gesorgt, dass wir runtergefahren sind, aber die Wenigsten konnten das genießen.

Hier meine Tipps für UrlaubsFEELING

1. Gastgeber & Gast

Lass uns mal über schöne Hotels sprechen. Was genau spricht dich dort an? Ist es der Luxus? Oder dass man sich um dich bemüht? Oder sind es die liebevollen Kleinigkeiten?

Also ich mag frische Bettwäsche, gut aufgeschüttelt und einladend. Blumen und frisches Wasser auf dem Tisch und etwas zu naschen. Viele Kleinigkeiten, die mir zeigen, dass sich jemand freut, dass ich da bin. Da genieße ich es dann, Gast zu sein.

Als Gastgeber geht es mir ähnlich. Da überlege ich, was meinem Gast Freude macht und bereite das liebevoll vor.

Sei mal dein Gastgeber, freu dich auf dich und dann genieße.

2. Sinne verwöhnen

Urlaubszeit ist eine sehr sinnliche Zeit.

Sehen, hören, schmecken, riechen, fühlen – alles scheint intensiver. Ist ja auch klar, wir versuchen uns in einer neuen Umgebung zu orientieren und die Sinne sind geschärft. Wir erinnern uns an einen bestimmten Geruch, das Gefühl von Wind, Salz, Sonne auf der Haut u.ä..

Ich mag z.B. den Geruch von Lavendel und Zitrone, Provence und Italien lassen grüßen. Außerdem trage ich im Urlaub einen leichten Sommerduft (auch als Körperspray). Damit kann ich mir das Urlaubsfeeling nach Hause holen. Das abendliche Verwöhnpaket für die Haut inclusive.

 

3. Lieblingsland

Liebe geht durch den Magen.

 Ja klar. Im Urlaub schmeckt alles anders und wer kennt das Phänomen nicht: da bringst Du diese wundervoll köstliche Flasche einfachen Tafelwein mit nach Hause, öffnest sie und trinkst – Essig.

Trotzdem, ich hole mir mein Lieblingsland kulinarisch auf den Tisch. Gut sortierte Supermärkte führen ja fast alles und Wochenmärkte sorgen für die Stimmung. Das beste aber, in meinem Fall, ist der italienische Supermarkt in Köln. Hier wird einkaufen zum Urlaubstag.

Und mein Kühlschrank ist jetzt voll mit italienischen Gerüchen.

Splendido.

Im Straßencafé sitzen, einfach so!

Du hast für einen Moment Zeit? Dann nichts wie raus ins nächste Straßencafé. Einfach dasitzen, was trinken oder eine Kleinigkeit knabbern, Leute beobachten. Ich mach das im Urlaub oft, zuhause selten. Aber das sind genau die Momente, an die ich mich erinnere. Straßencafés und die Zeit haben, ohne Eile sein.

Sightseeing

Den Blick auf das Besondere lenken

Ein wesentlicher Bestandteil für mich ist es, im Urlaub die Umgebung zu entdecken. Um meine Vorfreude zu steigern, kaufe ich vorher immer Reiseführer, offizielle und solche mit Geheimtipps. Da stöbere ich dann, finde Sachen, die ich selbst erleben möchte und bin fasziniert von der Geschichte. Über meine Stadt/ Region weiß ich dagegen relativ wenig. Klar kenne ich die wichtigen Gebäude und habe meine favorisierten Ausflugsorte, aber das Meistens gehört einfach zu meinem Leben, ist so selbstverständlich, dass ich es gar nicht bemerke. Wie viele Dinge ich nicht weiß, ist mir bei der Vorbereitung zum Jakobsweg aufgefallen. Das kann ich doch jetzt urlaubsmäßig verändern.

Ich habe mir also einen Reiseführer über Köln und welche über die Umgebung gekauft und genauso neugierig darin geschmökert, wie ich das sonst über fremde Städte tue. Meine Gäste wird es demnächst freuen. Auf Facebook habe ich dann die Seite „Kölschgänger“ gefunden. Eine tolle Inspiration, die Stadt mit anderen Augen zu sehen. Außerdem nehme ich über den Sommer meine Kamera mit, wenn ich rausgehe. Immer. Schließlich mache ich das im Urlaub auch so. Unterbewusst schärfe ich auf diese Weise meine Wahrnehmung für das Besondere. Menschen, die in Italien leben haben wahrscheinlich auch keinen Blick mehr für ihre bemalten Mülltonnen. Ich habe ganze Fotoserien davon.

Also los – geh auf Entdeckungstour!

Wenn Du mal mehr Zeit hast, kannst Du mit den Reiseführern auch prima Ausflüge planen. Vielleicht hat ja spontan jemand Zeit, mit dir einen wunderschönen Tag zu verbringen. Dann macht es noch viel mehr Spaß.

Wichtig ist nur, dass Du neugierig bist und dich begeistern lässt.

In der ersten Zeit der Corona-Epidemie konnte man das tatsächlich gut beobachten. Spazierengehen, wandern, radfahren wurde plötzlich wieder in und es gab viele schöne Postings in den sozialen Netzwerken. Eine sehr gesunde Art zu entschleunigen.

Empfehlenswerter Wegbegleiter ist übrigens die App „Komoot“. Hier findest Du viele Touren gut beschrieben.

Du kannst dir auch den Luxus gönnen und mal in einem Hotel in deiner Stadt übernachten. Warum nicht?

Die Königsdisziplin heißt, den Alltag auszusperren. Es ist egal zu welchen Mitteln Du dafür greifen musst. Und wenn Du dich als Touri verkleidest – so mit Sonnenhut und FlipFlops wink

Hab einfach Spaß und mach einen guten Tag.

Hast Du noch mehr Ideen, um dir das Urlaubsfeeling nach Hause zu holen? Ich freue mich auf dein Feedback in den Kommentaren. Bis bald.

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