Lebensheldin – was soll das denn schon wieder?
Was ist eine Lebensheldin? Eine Frau, die besonders toll ist, die großartige, herausragende Leistung erbringt, die im Fokus der Öffentlichkeit steht? Oder wird hier nur etwas ganz Normales künstlich hochgebauscht?
Wenn ich Dir jetzt sage: “Du bist eine richtige Lebensheldin. Was Du alles so meisterst – Wahnsinn.” Wie fühlst Du Dich? Kommt da Stolz hoch und ein “STIMMT” oder eher “Na ja, wie alle halt”. Kannst Du das so stehen lassen oder vergleichst Du Dich sofort mit den wirklichen Helden, die Du so kennst?
Männer sind an dieser Stelle eher anerkennend, nehmen es vielleicht als Ansporn für ihr eigenes Leben. Frauen finden das Haar in der Suppe, wollen auch gar nicht soviel Aufmerksamkeit und es ist ihnen eher peinlich, so in den Mittelpunkt gerückt zu werden. Hast Du schon mal eine Frau in höchsten Tönen gelobt? Wie hat sie reagiert? Hat sie sich fast entschuldigt oder betont, dass das ja jeder hingekriegt hätte o.ä.?
Mir geht es da ganz ähnlich. Letztens hat mir jemand gesagt: “Du darfst ruhig anerkennen, was Du alles schon geleistet hast.” Ich hab brav genickt und gleichzeitig überlegt, was denn damit eigentlich gemeint ist. Ich hab doch gar nix gemacht, nur weitergelebt und funktioniert. Geatmet, gegessen, getrunken, mehr oder weniger gut geschlafen und weitergemacht – also ganz normal halt. Und hab mich dabei teilweise echt elend gefühlt, weil ich eben nur funktioniere und nicht gestalte. Also, was habe ich schon groß geleistet? Die Wahrheit und von außen betrachtet – unglaublich viel. Da waren die Kinder, die Mitarbeiter für die ich gesorgt habe. Da war der Ehemann, der an Depressionen litt, die Mutter , nach einem Schlaganfall fast erblindet – beide leider im letzten Jahr verstorben. Da war meine eigene Gesundheit (Verdacht auf…Ende TotalOP). Da blieb nur funktionieren und das Wissen, dass es besser wird. Das tiefe Wissen, das mich mit friedlicher Freude erfüllt: Alles wird gut! Das ist nicht das Ende! Ja – ich habe viel geleistet. In meinem Funktionieren habe ich viel geleistet. Nur die Geschichte mit dem gestalten ist mir ein bißchen abhanden gekommen. Ist aber auch in Ordnung. Zum Gestalten braucht es Ruhe und Entpannung, Muße und Muse zum träumen.
Wenn Du Dich also gerade klein machst, weil Du nur funktionierst. Lass es! Wenn Du Dich klein machst, weil Dir sogar das Funktionieren schwer fällt. Lass es! Du atmest, du isst, du schläfst, du machst weiter. Manchmal ist das mehr als genug. Und wenn Du das nicht fühlen kannst, dann stell Dir vor, Deine beste Freundin erzählt ihren Freunden bewundert, was Du in ihren Augen alles so leistest. Und dann sei genauso stolz auf Dich, wie sie es ist. Yes!!
Und hier noch ein paar Achtsamkeitsübungen, damit Du in Dein Lebensheldinnengefühl kommst.
Achtsamkeit für Lebensheldinnen
- Wann immer Du das Gefühl hast “Ich kann nicht mehr” – atme. Schließe die Augen und atme – Sauerstoff – Leben – Wärme. Fühle, wie es Dich beim Einatmen durchdringt, durch alle Poren, durch jeden Winkel deines Körpers – atme. Und beim Ausatmen lass los – jede Verspannung, jede Blockade, jeden Gedanken. Nur Einatmen= Frische, Ausatmen= Weite.
- Wenn Du Dich hinsetzt, dann weniger mit dem Gedanken “Boah, bin ich kaputt” sondern mehr mit der tiefen Befriedigung nach getaner Arbeit.
- Jage nicht direkt weiter, sondern feiere den Abschluss auch noch so profaner Dinge. Hausputz erledigt? Yes!! Wäsche im Schrank? Yeah!! Arbeitstag erledigt? Genieße den Kaffee/Wein oder was auch immer!
- Wenn Du ins Bett gehst, dann denke nicht an die Dinge, die Du noch nicht geschafft hast, sondern an die Dinge, die Du geschafft hast. So dass Du Dich zufrieden erholen kannst. Morgen ist morgen. Da kannst Du immer noch die anderen Sachen in Angriff nehmen.
- Übrigens machen Lebensheldinnen nicht alles selber. Gib klare Aufträge weiter. Und denke daran, Energie aufladen zählt zur Arbeit dazu. Das ist in keinem Computerspiel anders 🙂
- Stell dich vor den Spiegel und schaue dich liebevoll mit den Augen Deiner besten Freundin an – voller Stolz und Bewunderung.
- Wenn Andere Dir ein Kompliment machen, dann sag “JA STIMMT”, auch wenn Du es im ersten Moment nicht fühlen kannst. Und dann gehe hin und such nach den Dingen, die Dir bestätigen, dass es wahr ist.
Hallo Welt
Und dann geh raus aus deiner Innenschau und zeig Dich. Bewundere Dich. Von mir aus auch mit verwundertem Erstaunen. “Wow, das hab ich geschafft?” Ja stimmt. Lass Dich bewundern. Ohne Vergleiche – ohne schlechtes Gewissen.
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